Donnerstag, 2. Oktober 2014

Der Tag der Tage

05.04.2013 ein Freitag, wie er im Buche steht.

Es waren glaube Ferien, denn meine Mutti und ich waren shoppen. :)

Ich war beim Frisör und habe mir ein Armband mit drei Anhängern gekauft.
Ein G für Grit ein S für Sebastian und ein Bärchen mit beweglichen Armen und Beinen war dran.

Gegen 14 Uhr waren wir wieder zu Hause. Ich schaltete den Computer ein. 

Gegen 14:30 Uhr etwa klingelt das Telefon, ich gehe natürlich ran, wie es sich gehört.
Am anderem Ende der Leitung hörte ich eine bekannte Stimme aus Berlin. Genauer gesagt aus dem Deutschen-Herz-Zentrum (DHZB).

"Hallo Grit, Heidi hier. Wollte fragen wie es bei dir aussieht ob du Schnupfen oder einen Infekt hast oder du denkst ob du einen ausbrütest? Denn wir haben evtl. ein Organangebot für dich."  

Ich war sprachlos. Adrenalien schoss in mir hoch.

War er es, der Anruf auf den ich 7 lange Jahre gewartet habe???

Als ich die Sprache wieder gefunden hatte, sagte ich das ich keinen Infekt habe und ich auch erst darüber nachdachte in zwei Wochen oder so nen Termin zu machen für die I.V.-Therapie.

Heidi sagte mir dann noch, dass es noch nicht feststeht und sie etwa in einer halben Stunde nochmal anrufen wird.
Als wir auflegten habe ich sofort bei Sebastian angerufen und ihm die freudige Nachricht erzählt. Er beruhigte mich etwas, sagte aber, dass er erst den zweiten Anruf aus dem DHZB abwarten möchte, ehe er nach Hause kommt.
Okay, rufe ich halt bei Mama an. Rolf geht ans Telefon und fragt mich was so dringent ist. Ich frage ihn nur, ob ich bitte Mama ans Telefon bekommen kann.

Im Nachhinein hat er mir gesagt was er in diesem Moment dachte. "Ihr habt euch doch gerade erst gesehen. Was ist denn nun schon wieder?"

Als ich das meiner Mama mit dem Anruf vom DHZB erzählte, ist sie sofort zu mir rüber gekommen.
Kurz nach 15 Uhr kam dann der zweite Anruf, dass sie jetzt einen Krankentransport losschicken um mich abzuholen. Ich rief nochmal Basti an und er fuhr los um rechtzeitig zu Hause zu sein.
Während wir auf den Krankentransport warteten, haben wir überlegt, was ich denn alles brauche und mitnehmen muss.
Es hat alles in eine Handtasche gepasst.

Sebastian fuhr im Krankenwagen mit und meine Mama mit ihrem Auto hinterher. Wie von Heidi prognostiziert, waren wir gegen 17 Uhr im DHZB. Dort wurde ich auf die H1 verwiesen. Hier sollte ich vorbereitet werden, also komplett Rasur und einmal komplette Bräunung mit Braunol (Desinfektion).
Zwischendurch wurde mir noch mal Blut abgenommen und auch noch mal ein Aufklärungsgespräch wegen der Narkose durchgeführt. Gegen 20 Uhr ging es dann endlich los. Das waren die 3 längsten Stunden in meinem Leben. 

Wie schon gesagt, bin ich gegen 20 Uhr zur OP-Schleuse gebracht worden um eine Bronchoskopie zu machen, damit sich die Ärzte ein Bild machen konnten wie es in meiner alten Lunge aussieht. 
Mir wurde hinterher berichtet, dass sie mich nochmal geweckt hätten, um mir nun das endgültige OK für die Transplantation zu geben. Ich weiß es nicht mehr.
Gegen 21:15 etwa kam das OK und meiner Mama und meinem Schatz wurde Bescheid gegeben, dieses Organ sei in Ordnung und ich würde es bekommen. 
Die OP lief gut und hatte insgesammt knappe 10 Stunden gedauert.

Das nächste woran ich mich erinnere sind die Gesichter meiner Mama und meiner Psychologin Christa von der Muko-Station. Mittlerweile waren gut 5 Tage vergangen und ich hatte auch ein Luftröhrenschnitt bekommen, weil ich mich gegen die Beatmung gewehrt habe, sobald ich etwas wacher wurde.

Im Großen und Ganzen verging dien Zeit auf der Intensivstation (IPS1) sehr schnell. Insgesamt lag ich dort 4 Wochen. Dann wurde ich auf die Normalstation H3 verlegt. Hier war ich auch ca. 3 Wochen, ehe sie mich am Magen operiert hatten. Solch ein Eingriff ist nach einer Transplantation nix unübliches, da es öfters passiert, dass man eine Nervenbahn durchtrennt die zum Magen führt.

Was jedoch danach kam war nicht wirklich schön.



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